1988
kaufte der Getränkekonzern Suntory das 51 ha umfassende Kiedricher Weingut
Robert Weil. Ein Weingut mit viel Tradition und Geschichte.
Mitte des 19.Jahrhunderts hatte sich in Kiedrich der englische Baronet Sir John
Sutton niedergelassen, ein hübsches Gutshaus errichtet und als wohltätiger
Kunstfreund Teile der berühmten Kirche renovieren lassen. Dabei lernte
ihn August Weil kennen und begeistere seinem Bruder Dr. Robert Weil, Professor
für Deutsch an der Sorbonne in Paris, das dieser 1875 den Erben des Engländers
das Gutsgelände abkaufte und das Weingut Robert Weil gründete. Durch
Zukäufe unter anderem auch vom Grafen von Füstenberg vergrößerte
er seinen Besitz. Zu seinen Kunden zählten auch Kaiser Wilhem II und das
Wiener Hofwirtschaftsamt.
Das Engagement der Japaner hat dem Betrieb nur gutgetan. Sie steckten viele
Millionen in modernste Kelleranlagen. Sie machten den jungen Önologen Wilhelm
Weil, Jahrgang 1963, zum Direktor und Betriebsleiter. Derart
ausgestattet konnte er in seinem Elternhaus zeigen, was in ihm steckt. Innerhalb
weniger Jahre katapultierte er das Weingut in die absolute Spitzengruppe. Seine
Weine wurden in den letzten Jahren mit Ehrungen und Preisen überhäuft.
Im Gault Millau gehört das Weingut mit 19/20 Punkten zu den fünf besten
Weingütern Deutschlands.